Was können wir als Eltern tun, um unser Kind beim Musizieren zu unterstützen?
»Hast du heute schon geübt?« ist eine Frage, die Kinder nicht so richtig gern hören. Ich glaube, wenn man fragt: »Magst du mir etwas vorspielen? Ich höre dir so gern zu.«, dann leuchten die Kinderaugen und es wird mit Begeisterung losgehen und etwas spielen; auch weil sich Mama oder Papa für das, was es macht, interessieren.
Viel ausführlicher jedoch schreibt mein ehemaliger Professor Nicolai Petrat darüber in seinem Buch:
Kinder machen gerne Musik - Was Eltern wissen sollten
Bei Prof. Dr. Nicolai Petrat habe ich mein Pädagogik- & Didaktikstudium absolviert und seine Schriften bzw. Bücher sehr zu schätzen gelernt.
Und besonders Eltern, die ihr Kind bei der Instrumentalausbildung unterstützend begleiten möchten, kann ich dieses Buch empfehlen!
Kurzbeschreibung: »… Wo Musik gemacht wird, sind Kinder nicht weit: Klänge zu hören und selbst zu erzeugen ist faszinierend und macht Spaß – egal, ob anfangs mit Kochtopf und Holzlöffel oder später auf der Blockflöte oder einem anderen Instrument: Kinder musizieren gern, und unmusikalische Kinder gibt es nicht. Dass Musik Kindern in vielfacher Hinsicht ausgesprochen gut tut, belegen Langzeitstudien aus den letzten Jahren. Sie machen deutlich: Musik fördert Intelligenz sowie Kreativität und hilft Kindern, sich zu konzentrieren. Sie macht aber auch sozial stark: Wer sich musikalisch ausdrücken kann, hat es im Umgang mit anderen einfacher, ist aufgeschlossener und seelisch stabiler. Der Autor zeigt, wie Kinder sich musikalisch entwickeln – schon vor der Geburt und erst recht dann, wenn aktives Musikmachen alle Sinne fordert und das Gehirn ganzheitlich anspricht. Er erklärt, was Musikalische Früherziehung bringt und welche Instrumente sich für den Anfang besonders eignen. Was ist bei der Auswahl des Instruments zu beachten; welche Kosten sind zu erwarten und wann sind Kinder alt genug zum Beispiel für die traditionellen Blechblasinstrumente? Neben Informationen zu solchen praktischen Fragen erhalten Eltern aber auch Anregungen dazu, was sie tun können, damit Kinder noch mehr Freude am Musikmachen haben – unabhängig davon, ob sie als Vater oder Mutter selbst ein Instrument spielen. Wie schafft man zu Hause ein musikalisches Umfeld? Wie findet man die Balance zwischen sensibler Lenkung des Kindes und unnötiger Einmischung? Wie direkt soll man das Kind beim Üben kontrollieren? Und wie kann man Kinder neu motivieren, wenn ihnen mal die Lust zum Üben fehlt?
Das umfassende Informationsbuch mit allem, was Eltern wissen müssen, damit der Spaß an der Musik bleibt – und Kindern lebenslang nützt. …«
Dieses Buch wird leider nicht mehr verlegt. Wer Interesse an einem Exemplar hat, schreibt mir einfach eine kurze Nachricht.
Brauche ich ein Keyboard, ePiano oder ein akustisches Instrument?
Ein akustisches Instrument.
Egal in welcher Musikrichtung man später einmal unterwegs sein will, muss man doch die Grundlagen des Klavierspiels beherrschen. Es geht um die Sensibilisierung unserer Finger und unserer Ohren.
Auf den meisten elektrischen Instrumenten wird mit sogenannten »Samples« gearbeitet. Ein Sample ist eine Datei mit einem aufgenommenen Klang, der beim Niederdrücken der Taste einfach abgespielt wird. Man hat also keinen Einfluss auf die Tongestaltung (außer auf laut und leise) – und dadurch ist es scheinbar egal, wie die Tasten gespielt werden – und genau hier liegt der Irrtum.
Aus diesem Grund ist ein elektrisches Instrument gerade für Anfänger leider so gar nicht sinnvoll!
Wie oft oder/und wie lange sollte ich üben?
Regelmäßigkeit ist wie bei so vielen anderen Dingen auch im Erlernen eines Musikinstrumentes der Schlüssel zum Erfolg. Aus diesem Grund solltest Du ein tägliches Üben in deinen Tagesplan fest integrieren.
Und übrigens: »täglich« meint das auch! Also auch an Feiertagen, an Wochenenden, in den Ferien, zu Geburtstagen und und…
Von dieser Täglich-Üben-Regel gibt es nur zwei Ausnahmen:
– du bist an einem Ort, wo es kein Übinstrument gibt;
– du bist so krank, dass du nicht aus deinem Bett aussteigen darfst.
Eine Mindestübezeit finde ich nicht sinnvoll. Besser ist es, sich kleine »Tagesübeziele« vorzunehmen und um diese zu erreichen, dauert das Üben eben so lange, wie es dauert.
Dabei ist dann auch darauf zu achten, dass man ausreichend Pausen macht. Pausen sind immer gut! Allerdings sollte eine Pause auch als Pause genutzt werden: zb. Apfelessenderweise in die Ferne schauen – ist der Apfel gegessen, kann’s weitergehen…
Wie kann ich am effektivsten üben?
Wie man am effektivsten übt, darüber kann man ganze Bücher verfassen (und auch lesen). Aber genau so etwas wird unbedingt Gegenstand meines Unterrichts sein.
Hier nur soviel:
– langsam üben
– ausgeschlafen und mit frischem Kopf am Instrument
– langsam und konzentriert üben
– kleine bzw. kleinste Stellen rausnehmen
– langsam üben
– laaaangsaam üben!
Warum muss ich in den Ferien auch bezahlen, obwohl gar kein Unterricht stattfindet?
Das musst Du nicht!
Ein Jahr hat 52 Wochen. Wenn man nun die Ferien und Feiertage rausrechnet und auch bedenkt, dass ein Klavierlehrer nur ein Mensch ist und mal krank werden kann, dann bleiben 36 Wochen übrig. Es geht also um 36 Unterrichtsstunden pro Jahr.
Der Preis für 36 Unterrichtsstunden kann als Jahresgesamtsumme, Halbjahressumme oder eben in zwölf monatlichen Raten beglichen werden.
Ganz ehrlich? Wenn niemand eine Stunde absagen muss, dann hat man erfahrungsgemäß sogar 41 Unterrichtsstunden pro Jahr…